Pili Pili

Samstag, 16. März 2013, 20:00 Uhr, Theater Blaues Haus, Bolanden-Weierhof

Waghubinger

Jasper van’t Hof präsentiert „UKUBA NOMA UNKUNGABI“ eine neue Ausgabe von PILI PILI

Vor acht  Jahren erschien das bisher letzte Album der Ethno-Groove-Band PILI PILI zu deren 20. Geburtstag unter dem Titel „Post Scriptum“. Das schien eine Art Schlusspunkt für Jasper van’t Hof zu sein.

Seit einem Jahr  gibt es ein neues PILI PILI-Album, allerdings eines mit ganz anderen, zumindest geänderten Vorzeichen.

Der Titel „Ukuba noma Unkungabi“ weist nach Südafrika, und dort hatte PILI PILI schon 1999 neue musikalische Nahrung gefunden, Ansonsten klingt diese neue PILI PILI-Besetzung anders, kammermusikalischer, wenn man so will, und das hat seinen Grund. Jasper van’t Hof formuliert das folgendermaßen: „Das Konzept ist anders: Ich wollte mich nach  20 Jahren mit PILI PILI nicht wiederholen. Pili Pili ist ein Konzept mit afrikanischer Musik und  Musikern gewesen, bei dem das Afrikanische auch der Ausgangspunkt war. Das wollte ich jetzt einmal umdrehen. Wir sprechen immer von Weltmusik, und da ist es für uns Europäer ganz klar: Afrika, ja das ist fremd. Wir versuchen dann mit unseren musikalischen Vorstellungen ein Konglomerat aus afrikanischer und europäischer Musik  zu entwickeln. Mit dem neuen Album habe ich nun in Europa angefangen. Ich wollte mich nicht nach afrikanischen Kulturen richten, sondern von einem europäischen musikalischen Gedanken ausgehen. Ich möchte also jetzt eine europäische Musik machen. Ich habe jetzt als Europäer komponiert, und an der Umsetzung haben nun auch Afrikaner mitgewirkt, aber eben auch Streicher aus dem Balkan und eine Saxofonistin aus Amsterdam.

Definiert wird der neue PILI PILI-Sound zwar weiterhin von den Keyboards van’t Hofs, aber daneben spielen nun auch die Streicher Vasile Darnea (Violine) und Anton Peisakhov (Violoncello) eine entscheidende Rolle sowie Bassist Nicolas Thys aus Belgien. Mit der Saxofonistin Tineke Postma, die wie eine Komet in der holländischen Jazz-Szene aufgestiegen ist, ist ein sogenanter Rising Star dabei.  Percussion  von Dra Diarra, der neben Jasper van’t Hof der einzige Verbliebene aus früheren Tagen ist.  Dazu kommt die Sängerin Tutu Puone, 2011 Gewinnerin des südafrikanischen Grammy´s ! Diese vordergründig akustische und kammermusikalisch anmutende Besetzung führt aber nicht etwa dazu, dass PILI PILI nun nicht mehr groovt, dazu steckt im Thema Südafrika einfach zu viel Rhythmus und letztlich ist Jasper van’t Hofs Liebe zu dem Sound Afrikas doch wieder zu groß:  dass es phasenweise ganz enorm groovt, und damit bin ich sehr zufrieden. Letzen Endes hat mich Afrika wieder eingeholt.“

Bleibt noch zu klären, was der geheimnisvolle Zulu-Titel „Ukuba noma Unkungabi“ überhaupt bedeutet. Der Geist von Hamlet steckt darin, denn er bedeutet „to be or not to be“, also „sein oder nicht sein“.

Jasper van’t Hof erläutert das so: „ Auf mich bezogen war es so: Die Band wurde nach 20 Jahren stillgelegt, weil ich das Gefühl hatte, in Bezug auf Afrika alles gesagt zu haben, was ich hatte sagen wollen. Nach sechs Jahren habe ich PILI PILI dann vermisst, ebenso das ganze Konzept und die Tatsache mit einer Band zu arbeiten. Und da hieß es auch to be or not to be, also: Willst du es noch einmal machen oder nicht?“ Er wollte, wie zu hören ist.

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