Das Geld liegt auf der Fensterbank MarieFreitag, 16. Mai 2014, 20:00 Uhr, Theater Blaues Haus, Bolanden-Weierhof |
Eigentlich war es ein Segen für
den Menschen, dass er aus dem Paradies vertrieben wurde. So ein großer Garten
macht ja sehr viel Arbeit. Dann doch lieber gepflasterte Einfahrten und
Koniferen im Vorgarten. Und außerdem: auf jeder Partnerbörse gibt es heute
Millionen möglicher Kontakte. Im Paradies war es pro User nur einer. Zwei, wenn
man die Schlange mitzählt.
Wiebke Eymess und Friedolin
Müller alias Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie fragen sich dennoch, ob
sie PARADIESSEITS von Eden noch ganz richtig sind. Und sie sind Experten für
das Thema. So als direkte Nachfahren von Adam und Eva. Waren wir nicht nackt
glücklicher als vakuumverpackt? Die Sehnsucht wächst. Nach unberührter Natur
und unschuldigem Essen. Der Mensch schrebert sich parzellenweise sein
Miniaturparadies zurecht oder reist seiner unbekleideten Freiheit auf die
Balearen hinterher. Es muss doch irgendwo eine Hintertür in dieses verdammte
Paradies geben!
In ihrem neuen Kabarett-Programm
PARADIESSEITS erschaffen die Zwei von der Fensterbank für einen Abend ihren
persönlichen Garten Eden. Ohne die Realität dabei aus den Augen zu verlieren
oder zu beschönigen. Jenseits aller Genregrenzen haben Das Geld liegt auf der
Fensterbank, Marie ihre Nische gefunden. Mit federleichtem Witz und
unterhaltsamem Tiefsinn, Musik und Poesie, absurd-komischen Dialogen und
verstörend-schönen bis schön-verstörenden Liedern, weitgehend harmonisch
vorgetragen zu Saiten und zahllosen Schrumpfinstrumenten. Ihre Kunst ist jung
und ungewöhnlich, dabei immer der Kabarett-Tradition verpflichtet. Sie sind
durchauspolitisch – aber allergisch gegen Politikernamen. Sie kehren lieber vor
ihrer eigenen Tür. Vorzugsweise das hinübergewehte Laub vom Baum der
Erkenntnis.
Ihr erstes Programm MitternachtSpaghetti wurde von der Presse hochgelobt
und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Hier zimmerte sich das real-fiktive
Liebespaar eine Fensterbank und nebenbei eine eigene unverbrauchte
Kleinkunst-Welt, die sie mit ihrem neuen Werk endlich wieder bespielen
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